Internationale Kunstwoche Schützingen
2. bis 6. September 2019
Kunst mit Pinsel, Kochlöffel und Nudelholz
Eva Filitz
Illingen-Schützingen
(ef) Eine bunte Schar belebt in dieser Woche das Schützinger
Evangelische Gemeindehaus. Die Evangelische Kirchengemeinde
Schützingen, das Katholische Dekanat Mühlacker und die Caritas
Mühlacker veranstalten in dieser Woche von Montag bis Freitag eine
„Internationale Kunstwoche für Kinder“, Altersstufe sieben bis
zwölf Jahre. Auf 15 war eigentlich die Teilnehmerzahl begrenzt, doch
am Ende waren es 18, die ihr Talent an den großen Arbeitstischen
entfalten durften. Die Idee dazu hatte Schützingens Pfarrerin Sigrid
Telian. Als Leiter der Workshops konnte sie die bekannten Mühlacker
Künstler Sigrid Baumgärtner und Paul Revellio gewinnen. Als Helfer
waren mit dabei: Irmgard Muthsam-Polimeli, Ottilie Läkemäker und
Roland Förschler. Dessen Unterstützung war gerade bei nötigen
handwerklichen Fertigkeiten gefragt.
Mit Paul Revellio waren
auch seine bekannten „Glotzer“ anwesend. Mit ihnen startete die
Kunstwoche. Jeder der angehenden kleinen Künstler fertigte mit
Stift und Zirkel Entwürfe, die am anderen Tag mit Pinsel und Farbe
auf die Leinwand übertragen wurden. Anderntags standen Tonarbeiten
auf dem Programm, die zum einen handwerkliches Geschick, dann aber
auch künstlerische Fantasie erforderten. Zunächst den Ton kneten,
dann mit einem Nudelholz exakt auf eine vorgegebene Rahmengröße
ausrollen, dann die glatte Tonfläche bildhaft ganz nach eigenem
Gusto gestalten. Etwas schwierig dabei die Vorstellung, dass dies ja
die Rückseite des werdenden Kunstwerkes war. Nun musste mit genauer
Konsistenz Gips angerührt werden, mit dem der tönerne Rahmen
aufgefüllt wurde. Erst nach dem völligen Aushärten kann der
fertige Gipsabdruck vorsichtig abgehoben und das Ergebnis dann
gewissermaßen von Angesicht zu Angesicht bewundert werden. Damit die
Kinder eine Vorstellung davon bekommen, hatte Baumgärtner zwei
solcher Abdrucke mitgebracht, die rechte Hingucker und für die
Kinder Ansporn waren.
„Alle sind mit großer Begeisterung
und Feuereifer dabei“, berichteten die „Lehrmeister“. Dass es
auch ihnen Freude machte, jungen Menschen auf diese Weise Wege zur
Kunst zu zeigen, die eigene Kreativität zu entdecken, war nicht zu
übersehen. So farbig bunt wie die Glotzer war auch die Mischung der
über ein halbes Dutzend Nationalitäten, die sich in gemeinsamer
Schaffensfreude an den beiden großen Werktischen ausbreiteten. „Wir
wollten allen bei uns wohnenden Ferienkindern die Möglichkeit zur
Teilnahme bieten. Nicht nur Schützinger sind dabei, die Kinder
kommen zum Beispiel auch aus Wiernsheim, Schmie, Mühlacker und
Illingen und mehr“, erklärte Muthsam-Polimeni, Leiterin der
Mühlacker Caritas. Mit Privat-Pkws würden sie morgens abgeholt, von
10 bis 12 Uhr sei „Kunst angesagt“, und nach einem gemeinsamen
Mittagessen würden alle wieder nach Hause gefahren. Zum zweiten Mal
findet eine solche Kunstwoche in Schützingen statt.
Die
Teilnahmegebühr pro Kind betrug fünf Euro. Dass damit nicht einmal
annähernd die umfangreichen Materialkosten gedeckt waren, liegt auf
der Hand. Finanzielle Unterstützung erhielten die Organisatoren vom
Diakonischen Werk Baden-Württemberg, vom Katholischen Dekanat
Mühlacker und von „kiJu“, dem Kinder- und Jugendförderverein
des Enzkreises.
Höhepunkt für die Teilnehmer wird Freitag,
der 6 .September sein. Es ist der letzte Tag und ab 12 bis 14 Uhr
präsentieren sie ihre Kunstwerke in einer Ausstellung im
Gemeindesaal. Die Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen. Die
jungen Künstler hoffen auf reges Interesse und würden sich über
viele Besucher sehr freuen.
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04.09.2019 / Eva Filitz